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Die Monster im Dschungelcamp - Seite 3 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uli Beyer   
Schon am nächsten Tag wollte er sich auch nicht mehr daran erinnern, mit dieser "schrecklichen Farbe" überhaupt etwas gefangen zu haben. Wir lachten noch immer darüber und Michael hat es auch nach der Tour nicht gewagt, diese Köderfarbe zu bestellen! "Meine Frau denkt noch, ich sei jetzt völlig übergeschnappt oder sie macht sich sonst wie Sorgen um mich und mein Befinden!"
Auch ich konnte eingige Ü40er Barsche verhaften...
Die Bestände an pink-farbigen Slotties im Boot waren denkbar knapp und viel Holz und Steine machten fängige Farben schnell noch knapper. Die länger werdenden Beisspausen ließen uns dann experimentieren und ich hatte noch eine Idee: "Laßt uns mal in richtig tiefes Wasser fahren - ich zeige Euch mal, wie man vertikal angelt!" Das Wasser war für diese Jahreszeit noch ungewöhnlich kühl und ich vermutete etliche Fische noch tief-stehend! Unter einer Brücke ließen wir unsere Köder ab und befischten tiefe Löcher im Sonnenschein. Der gestiegene Luftdruck hatte die Zander faul und träge gemacht, der Anglers Edge zeigte niedrige Aktivitäten an. Ich wußte aber, dass dies für Vertikalangler ein deutich kleineres Problem darstellt! "Die Fische schwimmen jetzt nur nicht so wild herum und brauchen mehr Überzeugungsarbeit, um an den Haken gebracht zu werden!" erklärte ich den beiden noch, als es zum ersten Male rappelte. Ich hatte den ersten Stachler am Haken und Harald zog gleich nach. "Klappt doch wunderbar! Die beißen ja doch!" freuten wir uns. "Du brauchst denen nur lange und attraktiv genug auf der Nase herumzutanzen!" Michael verfluchte diese "blöde Angeltechnik" und konnte dem "Stillhalten" gar nichts abgewinnen. Zwar gab es noch einige hammerharte Bisse auf vertikal präsentierte Köder, aber mehr als 5 Fische ließen sich dort nicht "überzeugen". Wir fuhren vorzeitig zum Grillen und hatten mit 20 Fischen über den ganzen Tag hinweg ein eher unterdurchschnittliches Fang-Ergebnis eingefahren.
Schmuddelwetter war aufgezogen!Der letzte Tag "mußte" wieder besser werden, denn der Luftdruck fiel und Bewölkung mit leichtem Nieselregen war aufgezogen! Theoretisch war das gut so, praktisch fingen wir morgens aber erst mal ewig lange nichts! Eine Entschuldigung hatte ich noch: "Die Strömung ist quasi auf dem Nullpunkt. Wenn die wieder anzieht, wird´s besser!" Harald "erlöste" das Boot mit einem ersten Minizander, der sich nach ca. 2 Stunden Angelei ohne Fisch erbarmte. "Mann oh Mann, das war eine schwere Geburt!" Hier und da kleckerte es dann einen Biss und ich konnte kurze Zeit später einen 2. Fisch landen. "Der ist schon besser...!" - ein ca. 65er Zander landete kurzzeitig im Boot. Als wir 3-4 Fische eingesammelt hatten und Michael schon auf vorzeitigen Tourabbruch drängte, wollte ich es noch einmal wissen: "Jetzt mache ich noch einmal etwas ganz Neues!" Ich montierte einen großen Slottershad an meiner Baitjigger H-Angelrute und packte die Baitjigger M in die Ecke. Meine Angelkollegen zogen die Augenbrauen hoch und runzelten die Stirn... Zwischenzeitlich hatte auch wieder die Strömung deutlich zugenommen und teils kachelte das Wasser kräftig über die Buhnenköpfe. Schwere Bleiköpfe mit 20 bis 30 Gramm waren nötig geworden. Harald landete einen sehr schönen Hecht und hatte ebenfalls einen 13 cm Shad montiert. Er war momentan mit Braun der Bisskönig und legte einige Fische vor, als meine großen, gelben Slotties (leider erstmalig auf dieser Tour) zum Einsatz kamen.
Der gelbe Slottershad fing fette Zander zum Abschluss!
Es dauerte ca. 5 Minuten, als es das erste Mal ordentlich krachte. Ein richtig fetter Zander hatte sich den Köder volley einverleibt. "Boah, die gehen ja auf richtig große Köder!" staunte Harald nicht schlecht. "Geht noch viel größer! Wenn die sowas wollen, nehmen die auch Köder über 20 cm!" Wir fachsimpelten noch, als es wieder einschlug - quasi im 5-Minuten-Takt folgten Bisse auf den gelben, großen Slottershad!
Fast der Abschluss einer tollen 2. Tour - fetter Slottershad-Zander
"Mann-oh-Mann, warum habe ich den nicht früher montiert?" - ich weiß genau, warum: Weil ich auf den letzten Touren wiederholt keine Bisse auf Großköder bekam, während die Kollegen mit kleineren Ködern gut fingen. Da traut man sich auch mal nicht mehr zu solchen Experimenten...
Das "Finale" entschädigte dann doch noch für schwierige Momente an den Tagen zuvor und das sinnlose Aufstehen früh am letzten Morgen. Insgesamt brachten wir es dann in 3 Tagen auf 89 Fische: 6 oder 7 Hechte, ca. 8-10 Barsche und der Rest Zander. Erfreulich war, dass endlich auch einige deutlich größere, richtig schöne Fische darunter waren (sehr viele Fische Ü60 und auch etliche über der schwierigeren 70er-Marke - auch einige deutlich kapitalere Fische mit 80+!) und eins ist jetzt schon sicher: Beim nächsten Mal sind die großen Slottershads wieder schneller im Spiel und nicht erst am letzten Tag! Zwinkernd