A night (day) to remember Drucken
Geschrieben von: Heiko Dörr   

EderseebarscheAnfang August war Urlaub angesagt und es standen ein paar Angeltage am Edersee auf dem Programm. Vom Timing her passte es ganz gut, Florian Ba. und Till von www.angeln.edersee.de hatten in dem gleichen Zeitraum frei und Bekannte, die ich übers Forum kennengelernt hatte, waren zu dieser Zeit auch am See. Wir trafen uns tagsüber regelmäßig auf dem See und angelten auch gemeinschaftlich, wobei die Ausbeute mehr schlecht als recht war. Hier und da wurden mal ein paar Barsche oder einen kleinen Hecht gefangen, das war es dann aber auch schon. Es schien so, als ob wir genau im Sommerloch an den See gekommen wären.

Die anderen Angler konnten leider auch nicht mit Erfolgsmeldungen aufwarten, vielfach hatten sie sich auch einen „astreinen Schneider“ abgeholt. Per „Edersee-Buschfunk“ kam jedoch eine Meldung, dass etliche Leute beim nächtlichen Jiggen sehr erfolgreich gewesen wären. Aufbauend auf dieser recht ungewissen Aussage, entschlossen wir uns, unsere Aktivitäten auf den späten Nachmittag bis in die Nacht zu verlegen, was keine schlechte Wahl war…

Heiko mit 52er Barsch
Während die anderen noch Pause machten bzw. den Tag über noch gar nicht geangelt hatten, begann ich gegen Nachmittag im 10-14m tiefen Wasser mit dem Jiggen auf Hecht. Bei strahlendem Sonnenschein und sehr klarem Wasser (Sichttiefe 3-4m) bekam ich auf einen 15-er Slotti S im Flußkönig-Design einen schönen Biss. Schnell war klar, dass es sich dabei nicht um einen Hecht handelte. Ein großer Barsch hatte den Köder komplett inhaliert, es schaute lediglich der Bleikopf noch heraus… Nach Messen und Wiegen stand fest, dass dies ein neuer PB war:

Monis + Heiko + Barsch52 cm und 5 Pfund!

Leider war der Drill mit dem Hechtgeschirr nicht so toll, aber es sollte ja noch besser kommen…

Die freudige Botschaft wurde schnell übermittelt und kurze Zeit später waren Flo Be. und Kevin zum Begutachten des Fangs an Ort und Stelle. Während ich weiterhin versuchte, meinen ersten „Tiefwasserhecht“ zu fangen, fuhren die beiden weiter. Vorher vereinbarten wir noch, dass wir uns gegen 18 Uhr zum gemeinschaftlichen Pizzaessen treffen wollten.

Der Spot mit Strategie...Als wir das Abendessen genossen, kamen Flo Ba. und Till vorbei, die eigentlich eine gepflegte Schlepprunde geplant hatten. Wir teilten den beiden mit, was wir für die Nacht geplant hatten. Nach kurzer Rücksprache entschlossen sich Flo Ba. und Till mit uns zu kommen. In der Zeit, in der ich mich mit den beiden „Einheimischen“ noch weiter unterhielt, hatten sich die anderen schon in Richtung Angelplatz abgesetzt. Die Wahl fiel auf eine Stelle, die langsam von 1 auf 3m abfiel. Dann kam eine Kante, an der es steil abwärts auf 7m ging. Der Plan war, in Wurfweite (ca. 30m) zum Ufer zu ankern, unsere Köder immer in Richtung Ufer zu werfen und diese dann langsam in die Tiefe zu jiggen.

 

Fettes Teil, der 53er...Flo Be. und Kevin waren ca. eine ½ Stunde vor uns am Platz und konnten auch schon mit einer weißen Sandra einige Barsche, sowie einen kleinen Hecht und Zander (ca. 55cm) fangen. Der Rest begann gegen 21.30 Uhr mit dem Angeln und bekam auch recht zügig die ersten Bisse. Vielfach waren es nur vorsichtige Anfasser, d.h. man bemerkte nur den Ruck in der Schnur und später am Köder noch diverse „Bissspuren“, jedoch wurden die Fische selten gehakt. Da ich nicht wusste, ob es am Köder oder am Führungsstil lag, bat ich Flo Be., mir eine weiße Sandra zu geben. Das Ergebnis blieb gleich… nur Anfasser, was wiederum bedeutete, dass es an der Führung liegen musste! Nachdem Flo Be. einen 53-er Barsch landen konnte, zeigte er uns, wie er den Köder führte. Normales Jiggen brachte kaum etwas, nur kleinste Sprünge (!!!) führten zum gewünschten Erfolg.

Ein nächtlich - Kapitaler!



Heiko zeigt seine Köderführung im Bild
Köderführung:

• Ausgangsstellung: Rute auf 9 Uhr

• ganz leicht aus dem Handgelenk auf 9:30 Uhr anjiggen

• dann mit einer Kurbelumdrehung die lose Schnur aufnehmen und den Köder noch leicht beschleunigen

• Ködergröße: bis 9-12cm

• Bleikopf: 14g Eriejig

Nochmal Nun fischten alle mit dieser Technik, wobei fast jeder einen anderen Köder benutzte (Sandra, Shaker, Kopyto, Slotti, etc.). Der feste, 11cm lange Slotti in feuergelb mit schwarzen Rücken oder in perlweiß mit grünem Rücken, schien der absolute Knaller zu sein. Ich fing mit diesem Shad zahlreiche Fische, darunter 6 Barsche ≥ 40 cm und einen größeren Hecht (näheres siehe Ende): Für diese Angelei war die Baitjigger M genau die richtige Rute, jeder Drill machte mächtig Spaß.

schau mir in die Augen, Nachträuber...Es wurde immer wieder die gleiche Stelle angeworfen. Schnell stellte sich heraus, dass die Barsche in kleinen, umherziehenden Trupps unterwegs waren. Nach einer kurzen Beißpause fing es an einer Seite wieder an zu beißen, d.h. einer der äußeren Mitangler bekam einen Biss und dann (meistens) der Nächste in der Reihe. Waren die Fische an der Angelstelle, war es möglich in kurzer Zeit mehrere (gute) Fische hintereinander zu fangen.

Und noch zwei von Heiko...Das beste Beispiel hierfür war die Situation, in der ich meinen für den Abend zweiten 49-er Barsch und im direkten Anschluss einen 47-er Barsch fing: Nach einem ganz normalen Auswurf, machte es noch im Flachwasser „tock“ und nach einem kurzen Kampf lag ein 49-er Barsch im Kescher. Dieser sollte digital verewigt werden, also bat ich das Kamerateam (Flo Ba. und Till) zu mir herüberzukommen. Leider hatte ich selber keine Kamera dabei, so dass ich auf die anderen Personen angewiesen war. Es dauerte ein wenig länger, da sie ihren Anker noch lichten mussten. Ich nutzte die Zeit und warf wieder aus, gleiche Stelle, gleiches Muster: Nach dem dritten oder vierten Anjiggen des Slottis knallte wieder ein Fisch auf den Köder. Es war ein 47-er Barsch, der dem Köder nicht widerstehen konnte. Nach dem Keschern stand dem „doppelten Fotoshooting“ nichts mehr entgegen… 

Die Beißpausen waren recht kurz, so dass nie Langweile aufkam. Wenn man selbst nichts am Band hatte, hatte meistens irgendein anderer Fischkontakt. Das gemeinschaftliche Angeln endete gegen 0 Uhr, da man maximal bis 2 Stunden nach Sonnenuntergang angeln darf.

Insgesamt wurden in 2,5 Stunden (von 21:30 bis 0 Uhr) von 5 verschiedenen Personen (neben vielen kleineren Fischen) 17 Barsche über 40cm gefangen.

Ein(e) geile(r) Nacht / Tag, die/den wir so schnell wohl nicht vergessen werden!

 

Zum Schluss möchte ich noch einmal alle Fische ≥ 40 cm samt Fänger aufführen (die vielen „kleineren Fische“ wurden nicht wirklich gezählt):

HeikooooFlo Be.:

Barsch: 53, 47, 43 und 40cm

Kevin:

Barsch: 46 und 41cm

Zander: 55cm

Flo Ba.:

Barsch: 46, 45 und 42cm

Till

Barsch: 45 und 40cm

Hecht: ca. 40-45cm

Heiko zum LetztenHeiko

Barsch: 49, 49, 48, 47, 44 und 40cm

(plus 52cm tagsüber)

Hecht: 84cm