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Fang kapitaler Sommerbarsche - Seite 2 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uli Beyer   

 

Fantastischer Möhnesee

Der Möhnesee als Karte...

Seit über 2 Jahren wohne ich jetzt am Möhnesee und diese Talsperre hat sich zu einem der besten Barschgewässer Deutschlands entwickelt. Viele Angler fangen hier IHREN FISCH DES LEBENS:

Ein prächtiges Möhnemonster vom Mäuseturm...Guidinggast bei Uli im Boot...Kinder fangen auch bei Uli im Boot...

Anfangs dienten die Barsche nur als willkommene Überbrückung schlechter Beißphasen bei Hechten und Zandern, aber seit einigen Jahren strömen zunehmend Spezialisten aus ganz Deutschland gezielt zum Möhnesee, um auch einmal den traumhaften Barschbestand zu genießen. Speziell im Sommer bietet der Möhnesee ein stets wiederkehrendes Schauspiel, wie es „im Bilderbuch“ steht: Früh morgens und spät abends strömen riesige Barschschwärme ins Oberflächenwasser und jagen wie wild kleine Maränen und andere Futterfische. Wer unsicher ist, wo die Barsche jagen, kann sich getrost an den vielen Möwen orientieren. Sind die Möwen inaktiv, so sind die Barsche meist im Tiefenwasser unterwegs. Es kommt vor, wie in diesem Jahr (2014), dass die Barsche auch in Tiefen von 6-18 Metern jagen. Sitzen die Möwen ruhig irgendwo auf dem Wasser oder einem Brückengeländer, ist auch im Wasser nicht viel los. Fliegen und jagen die wild kreischend über die Wasseroberfläche, ist eine Beißzeit eingeläutet. Die Brücken (Pkte 4 + 7)über den See sind immer wichtige Anlaufpunkte für Angler, jedoch sind auch immer wieder Ufer mit Pflanzenwuchs beliebte Jagdreviere. Das ist aber natürlich immer vom Wasserstand abhängig. Für sehr viele Angler ungewöhnlich ist die exzellente Fangmöglichkeit mit Oberflächenködern. „Top-Water-Lures“ wie Popper und Stickbaits verführen die wild jagenden Barsche immer wieder sehr gut und mit etwas Glück erwischt man auch gleich einige Fische jenseits der magischen 40 cm-Marke. Viele Angler machen den Fehler, dass sie nicht mehr auf Oberflächenköder setzen, wenn auch keine Jagd im Oberflächenwasser mehr zu sehen ist. Es lohnt aber häufig dennoch, obwohl erfahrungsgemäß die Anzahl der Bisse dann spürbar zurück geht. Wiederholt konnten wir dann jedoch besonders kapitale Einzelfische fangen. Ein Tipp: Wenn es an den Brücken nicht klappen sollte, beginnt die Suche im Freiwasser mitten auf dem See (insbesondere westlich der Delecker Brücke - hier gibt es die meisten Großbarsche im Sommer!). Von der Delecker Brücke Richtung Mäuseturm und rechts um die Ecke Richtung Staumauer gibt´s im Freiwasser eigentlich immer etliche Trupps mit Großbarschen. Auch die Tiefenlinien von 10-18 Metern vor dem sogenannten „Porno-Beach“ (hier baden viele Gäste nackt, südlich von Punkt 9 - ACHTUNG: Weiße Tonnen nicht durchfahren, da hiermit Schutzgebiete abgesperrt sind…) sind aussichtsreich in Bodennähe. Diese Räuber mit dem Echolot zu finden und schnell mit der richtigen Montage zu beangeln, ist sehr erfolgreich und wer Uferstruktur für mehr Vertrauen in seine Angelei „braucht“, der ist vom Mäuseturm aus in Richtung Staumauer bestens aufgehoben. Rund um den Schiffsanleger ca. 200 Meter hinter dem Mäuseturm (zwischen Punkten 9 und 10) und direkt vor der Staumauer (rechte Ecke vor allem auf Karte Pkt. 10!) sind sehr schöne Barschstellen, an denen die Stachelbiester auch immer wieder an der Oberfläche jagen! Hier ist der Angeldruck deutlich geringer als z.B. an der Delecker Brücke…

Ich sehe fast immer beim Losfahren von unserem Bootshaus dutzende Barsche im Freiwasser über Wassertiefen von deutlich über 20 Metern. Früh und spät kommen diese dann auch zur Jagd in Ufernähe.

Ein Riese aus dem Möhnesee mit VIEL Blei gefangen!Kapitaler Möhnebarsch auf 25 Gramm Cycada gefangenNicht schön, aber 50 + aus dem Möhnesee beim Speedjiggen gefangen!Mit etwas Erfahrung erkennt man die kleinen Trupps an Großbarschen, die sich bei farbigen Echoloten als rote + gelbe Sicheln wiederspiegeln. Mit Drop-Shot-Montagen und Pintails als Köder lassen sich immer wieder gute Fische am Tage fangen. Das größte Problem ist dann jedoch die Lokalisierung der Fische (meist im Freiwasser!) und die sehr schnelle Präsentation. Kommen die Barsche wiederholt lediglich zum Köder und drehen wieder ab, sollten wir die Präsentation ändern. In der Regel ist der Köder einfach nicht schnell genug. „Mehr Blei“ mutet komisch an, funktioniert aber in vielen Fällen wunderbar. Häufig fische ich mit 25-33 Gramm Bleiköpfen an kleineren Gummifischen. Wenn die an freier Leine in die Tiefe sausen, fangen sie immer noch. Die Barsche sind schnell genug und haben keine Zeit, den Köder genau zu inspizieren. Andere Köder, eine ruhigere oder bewusst auch schnellere Präsentation können der Schlüssel zum Fangerfolg sein.

altKöderverfolgung auf dem Echolot im Möhnesee...

Ein besonders wichtiger Hinweis zum Barschfang am Möhnesee: Es müssen Stahlvorfächer für den Raubfischfang benutzt werden und im Klarwasser des Sees sind diese für den Barschfang nicht förderlich. Denkt Euch etwas Gutes aus! Je kürzer das Vorfach und je weniger sichtbar ist, desto besser. Nutzt feinste, besonders kurze Vorfachmaterialien, um nicht unnötigen Argwohn zu produzieren. Direkt hinter das Stahlvorfach habe ich einige Meter Monofil geknotet, das bei Barschen deutlich weniger Argwohn als multifile Schnüre produziert. Es gilt die Faustregel: Je langsamer und klarer/heller das Wasser ist, desto feiner muss gefischt werden, um die Großbarsche zu überlisten. Perfekt für tolle Barschfänge an der Oberfläche ist warmes, ruhiges Wetter am Morgen und Abend. In der Tiefe mit schnell geführten Wurfködern sollte eine ordentliche Brise über das Wasser gehen. Das macht müde Barsche munter und lässt auch auf einen ganzen Schwung großer Möhneseebarsche hoffen!