Startseite > Monstertechnik > Boot > Tiefenkartenerstellung mit DrDepth
Tiefenkartenerstellung mit DrDepth Drucken E-Mail
Geschrieben von: Peter Kiowski   

Meine Vorgehensweise zur Tiefenkartenerstellung mit DrDepth.

Vielleicht haben Sie schon von der Software DrDepth gelesen oder gehört. Kurzum diese ist, die meiner Meinung nach, die einfachste und günstigste Software zur Tiefenkartenerstellung.

 Ich selber habe schon Stunden und Tage damit verbracht irgendwelche Daten zu sammeln und diese wieder versucht zusammenbringen. Da war mit meinen Möglichkeiten nichts zu machen. Diese Software wertet Ihre gesammelten Daten die Ihr Echolot/GPS Gerät automatisch aufzeichnen kann, aus und erstellt daraus präzise Karten. Ihr Kombigerät zeichnet wenn gewünscht ihre Position, die Tiefe, die Temperatur sowie die Bodenbeschaffenheit ( Hart oder weich ) automatisch als Datei auf.
Ich möchte Ihnen hier eine, von sicher vielen Möglichkeiten, vorstellen wie Sie schnell und einfach eine genaue Tiefenkartekarte Ihres Gewässers mit Ihrem Echolot/Gps erstellen können.
Das allerwichtigste ist aber so schreibt auch Per Pellin der Entwickler dieses Programms SICHERN SIE IHRE DATEN, damit meine ich die Rohdaten, die Sie mit dem Echolot gesammelt haben. Löschen Sie die Rohdaten nicht auf Ihrem PC, das Programm greift immer wieder bei der Berechnung darauf zu.
Was Sie dazu benötigen ist folgendes:

  • Ein Echolot mit integriertem GPS ist sehr von Vorteil ich verwende ein LMS522 i GPS und ein HDS 5 von Lowrance mit einer SD Speicherkarte ( ich verwende eine 2 Gb )
  • Die Software DrDepth
  • Einen PC oder Laptop
  • Ein Boot
  • Einen Motor oder jemanden der rudert ;-)
  • Viel, viel Zeit
Lassen Sie uns beginnen.
Bevor es losgeht noch ein paar Tipps:
Achten Sie darauf dass ihr Gps Signal nicht gestört ist bzw. sie so viele Satelliten wie möglich beim GPS Empfang haben evt. noch WAAS. Sie haben GPS Empfang wenn das Fragezeichensymbol aus dem schwarzen Pfeil beim GPS Schirm verschwunden ist. Zeichnen Sie die gefahrenen Tracks grafisch auf dem Bildschirm mit auf und lassen Sie sich dies auch anzeigen. So vermeiden Sie Doppelfahrten bei den Aufzeichnungen.
Ich gehe normalerweise so vor: Wie Sie mit Ihrem Echolot/GPS Gerät die Sonarfiles aufzeichnen können Sie in Ihrer Bedienungsanleitung entnehmen. Bei Lowrance Geräten sind es die Sonarlogfiles *.slg.
Ein kurzer Tipp für die HDS Besitzer: Stellen Sie bei den Einstellungen die Rate auf 1200 das genügt.
Als erstes zeichne ich mittels des Echolots/GPS einmal den gesamten Rand des Gewässers soweit möglich als einen Scan auf. Dabei fahre ich mit dem Boot soweit es möglich ist am Ufer entlang so erhalte ich eine Linie.

Als nächstes fahre ich das Gewässer in einem Muster ab das ich dadurch ein Raster erzeuge. Durch so ein Raster bekommt man eine bessere Genauigkeit.

Habe ich nach und nach alles abgefahren geht es wieder heim an den PC.
Zuerst einmal ein paar Grundeinstellungen die Sie bitte übernehmen sollten um auch schnell Karten zu erhalten.

Am PC lese ich die Daten die ich aufgezeichnet habe in die Software DrDepth ein.
Dies erfolgt in dieser Reihenfolge:
  1. Starten von DrDepth
  2. Legen Sie einen Ordner auf Ihrem Rechner an.
  3. Zum Beispiel den Ordner DrDepth Tiefenkarten und hier wieder einen neuen Ordner mit dem Gewässernamen. Das sieht dann ungefähr so aus: F:\DrDepth Tiefenkarten\XXXXXXXsee
  4. Kopieren der hier Lowrance Dateien *.slg in den Ordner und benennen Sie diese um. damit Sie eindeutig sind z.B. Rand_XXXXXXXsee.slg oder Tiefe1_XXXXXXXsee.slg usw.
  5. Einlesen der Daten mittels File- Import-
  6. Bearbeiten der Randdatei
  7. Einlesen der restlichen Dateien des Sees

Beim Bearbeiten der Randdateien gehe ich wie folgt vor: Ich öffne die erzeugte Randdatei und wechsle in den Edit Modus.

Hier wähle ich die Funktion Tools/Edit Data Set dann D/Sl ( Set data type ) aus. Dabei öffnet sich ein POPUP Fenster hierbei gebe ich an auf welcher Seite der Line Wasser ist mittels Water to the rigth oder left.
Habe ich die richtige Seite gewählt erscheint folgendes

wenn nicht erscheint dieses Bild:

Habe ich nun die richtige Seite so schließe ich die Edit Funktion mit dem blauen Haken ab. Weiterhin speichere ich die hier bearbeitete Datei als Rand_Gewässername.drd ab.
Sie werden meinen das ist schon so fertig nicht ganz. Wir sind ja mit dem Boot in einem gewissen Abstand vom eigentlichen Ufer abgefahren. Somit entspricht die hier erzeugte Randlinie nicht ganz der realen Uferlinie. Es hat sich bei mir so eingespielt das ich hier ca. 3 m zum reellen Ufer rechne.
Ich editiere hier die Daten nochmals. DrDepth bietet die Möglichkeit eine neue Randlinie am PC zu erzeugen. Dazu öffne ich wiederum die Edit- Funktion und mittels dieses Punkte im Menu kann ich eine neue Linie erzeugen.

Durch aneinanderreihen der Punkte kann diese erzeugt werden. Ist diese Linie erzeugt lösche ich die Orginaldatenpunkte in der Darstellung.
Wenn dies erledigt ist speichere ich die Datei unter dem neuen Namen Rand_0_Gewässername.drd ab. Nun erzeuge ich noch einen Rand mit der Tiefe 0,0 m indem ich dem Rand den ich gerade per Hand erzeugt habe die Tiefe 0 zuweise.
Dies erfolgt ebenfalls unter Edit.


Ist das erledigt speichere ich die Datei ab. Dieselbe Vorgehensweise nutzen Sie auch wenn Sie eine oder mehrere Inseln im Gewässer haben um diese darzustellen. Nun haben Sie zwei Randdateien einmal einen fiktiven Rand sowie den aufgenommenen Rand mit dem Offset von ca. 3 m. Das ist schon richtig so. Laden Sie jetzt doch mal diese beiden Dateien Rand_0_*** und Rand_**** miteinander ein und drücken die Schaltfläche zur Berechnung. Hier werden sie so etwas erhalten:

Toll gell ;-)
So nun mal alles was sie aufgenommen haben. Laden sie eine Datei nach der anderen um diese gleichzeitig darzustellen.
Mit diesem Befehl geht das.

Dann sollte sie in etwa so etwas sehen:

So das ist eine Möglichkeit die andere ist die Verwendung der Datenbank von DrDepth. Das ist ganz einfach drücken sie den Button DB und es erscheint folgende Maske.


Hier geben sie den Namen ein und fügen alle einzelnen Dateien die sie benötigen ein. Ein erneuter Aufruf der Datenbank erspart das mühsame einladen der Einzeldateien.
Nun können Sie die Karte wieder berechnen lassen und Sie sehen folgendes:

Alles schön und gut dies ist aber keine schöne Karte es ist alles etwas verschwommen. Um eine druckfähige Karte zu erstellen hat die Software mehrere Möglichkeiten um so etwas hervorzubringen.
Diese Karte wird mit einigen Mausklicks erstellt. Die Vorgehensweise ist folgende:
Laden Sie die Karte wie vorher beschrieben und lassen sie die Karte berechnen. So nun gehen sie unter zu dem Unterpunkt Create Map Image.

Wählen sie das Format aus z.B. *Jpg und geben der neuen Datei einen Namen. In dem Popupfenster geben sie die folgenden Werte für die Einstellungen ein. Dann drücken Sie Enter Vorsicht die Berechnung kann unter Umständen etwas länger dauern. Am unteren rechten Fensterrand ist ein Balken dieser zeigt den Vorschritt an aber lassen Sie sich nicht stören dies kann auch etwas dauern. Dann erhalten Sie im Prinzip so eine Karte:

Nun haben Sie schnell eine Karte in 2D erzeugt. Die Darstellung der Tiefenlinien können Sie auch noch ändern wenn Sie möchten. Gehen wir mal eine Stufe höher und erzeugen eine Karte in 3D. Also hier wird Ihnen eine Karte in 3D erzeugt ( die ist aber in Wahrheit nur 2 ½ D ) da wir ja auf einem Blatt Papier keine dritte Ebene haben.
Gehen Sie nun zum Erzeugen der Karte auf folgenden Button 3D. So nun noch etwas ein und auszoomen dann hat man diese Ansicht.

Aber wie sieht die Ansicht auf Papier aus? Ganz einfach auch hier kann man sich eine *.jpg Datei erzeugen lassen und diese kann ja gedruckt werden. Die Vorgehensweise ist die gleiche wie bei der 2D Karte.

So nun zur Königsdisziplin wir erzeugen eine digitale Tiefenkarte für die Darstellung auf dem GPS. Liebe Lowrance Geräte Besitzer bei Ihnen geht dies automatisch ;-), aber liebe Humminbird Besitzer bei Ihnen geht es soviel ich weiß nicht oder noch nicht. Wir laden uns wieder die Karte im 2D Format in DrDepth ein. Ich meine diese:
Nun gehen wir im Menü unter dem Punkt Create ISO/conture Lines a LCM Map. Wichtig als Dateiformat *.lcm auswählen.

Wählen sie dazu diese Einstellungen bei mir klappt dies mit den Einstellungen Problemlos.
Nun haben sie eine Digitale Tiefenkarte für Ihr GPS. Diese sieht dann ungefähr wie folgt aus;

So nun habe ich Ihnen kurz gezeigt wie Sie schnell an ihrem Rechner eine genaue Tiefenkarte erstellen können.
Halt das ist so nicht ganz richtig. Für eine richtig genaue Tiefenkarte braucht man viel viel Zeit. Dies hat folgenden Grund. Das Echolot hat bedingt durch den Geber einen Schallwinkel von ca. 20° dies bedeutet dass wir auf dem Bildschirm einen Durchschnittswert angezeigt bekommen und aufzeichnet. Nehmen wir bei einer Schallschwächung von -6db an da wir bei einer Wassertiefe von 10 Metern eine Breite von 5 Metern aufzeichnen liegen wir eigentlich richtig. Daraus ergibt sich das wir das Gewässer in einem Raster von 5 Metern abscannen müssten um eine haargenaue Karte zu erhalten.
Nach meiner Erfahrung habe ich folgendes festgestellt das sich eine Übersichtskarte relativ schnell erstellen lässt. Bei einem Weiher mit der Länge von 400 m und Breite von 200 m und einem Boot mit einem E-Motor habe ich die Daten in ca. 2 Std. gesammelt und damit lässt sich eine Karte die genau ist erzeugen. Ist der See größer so geht die Zeit relativ schnell nach oben. Rechnen Sie mal für einen See mit den Maßen von 1000 x 500 Metern dass Sie dafür 2 Tage benötigen. Haben Sie irgendwo eine interessante Stelle ( Untiefe, Kante usw. ) so scannen Sie diese Bereiche mehrmals in kleinerem Raster ab so erhalten Sie sehr ausgabekräftige Karten. Wie schon angeführt dies sind nur Erfahrungswerte von mir.
Aber was Sie daraus folgern sollten ist das je mehr Stecken sie aufgezeichnet haben umso genauer werden die Karten bei jeder neuen Berechnung.
Zeichnen Sie immer wenn Sie beim Fischen mit dem Boot unterwegs sind ihre .slg Dateien auf und fügen Sie diese immer wieder zu Ihren vorhandenen dazu so erhalten Sie hochgenaue Tiefenkarten die niemand sonst hat.
Auch ist diese Anleitung nur ein Tipp von mir mit keiner Garantie für Vollständigkeit. Probieren und testen Sie selbst, was dieses tolle Programm kann. Ich werde auch in der nächsten Zeit weitere Anleitungen zu dem Thema erstellen, diese werden dann auch hier veröffentlich werden.
Sichern Sie Ihre Daten!

Die in diesem Dokument verwendeten Texte und Bilder sind mein Eigentum und wurden von mir persönlich erstellt. Alle Texte und Bilder unterliegen dem Copyright ©. Eine Benutzung und Veröffentlichung bedarf meiner Genehmigung. Für eine private Verwendung sind diese Texte und Bilder frei.
Diese Version ist exklusiv für www.Uli-Beyer.com erstellt und von mir freigegeben.
Peter Kiowski 21.09.2010 ©