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Geniales Schweden Print E-mail
Written by Uli Beyer   
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Am 8. April war es wieder soweit: Die diesjährige Frühjahrs-Schwedentour begann. Während ich diese Zeilen schreibe, sind wir auf dem Rückweg. Einen ausführlichen Erlebnisbericht haben Roman und Michael angekündigt, so dass ich mich auf die Analyse unserer außerordentlich guten Fänge konzentriere. Wir möchten Euch auf diesem Wege die Möglichkeit geben, von unseren Erfahrungen zu profitieren und ebenfalls erfolgreich zu sein. Vorweg, unsere Erfahrungen und Analysen beziehen sich auf die Fänge von über 3000 Hechten (!!!) , die wir in den vergangenen 4 Jahren gemeinschaftlich im Frühjahr erbeutet haben. In diesem Jahr schien die Sache dann vollends „rund“ zu sein und es lief wie am Schnürchen…

1. Die Lokalisierung der Hechte: Wer im Frühjahr den schwedischen Schärengarten besucht, erlebt eine sehr typische Frühjahrs-Hechtangelei, wie sie in sehr vielen Gewässern mit Temperaturen von 4-10 Grad Celsius vorzufinden sind. Die Hechte sind je nach Wetter, genauer Wasser-Temperatur und vor allem Lichtsituation an stark wechselnden Stellen aufzufinden und unterschiedlich aktiv. Deshalb entsteht jeden Tag deutlich ausgeprägter als sonst die wiederholte Herausforderung, den Fisch zu suchen und zu finden. Allgemein ist die Angelei als sehr Erfolg versprechend einzustufen und jeder hat eine sehr große Chance, „seinen“ Traumfisch“ in dieser Zeit zu landen. Um die Schonzeit in Deutschland zu überbrücken, fahren wir alljährlich ca. Mitte April ins Superrevier nach Schweden. Eine fast immer sehr gute Zeit für den Fang vieler und kapitaler Fische. Deshalb war Anders Forsberg auch sehr verwundert, dass sich nur wenige Angler zur Mitfahrt auf dieser Tour entschlossen haben. Es sollte ein Fehler sein! Ich selbst habe in den letzten 3 Jahren immer mindestens 3 Meterhechte Mitte April in Västervik überlisten können. Das kommt wohl auch deshalb zustande, weil dort absoluter Wert auf totales „Catch&Release“ gelegt wird! Anders Forsberg schickt Angler, die Hechte töten, sofort und bestimmt ´gen Heimat, um keine Zweifel an der Bedeutung dieser Regelung aufkommen zu lassen. Trotzdem ist der Fang vieler und kapitaler Fische auch in einem solchen Traumrevier nicht selbstverständlich. Die Lokalisierung der Fische wurde durch das Suchen der größt-möglichen Wassertemperaturen im Revier bestimmt. In der Regel fanden wir die Fische mit Hilfe einer Tiefenkarte dort, wo große und zusammen hängende sehr flache Wasserflächen (1-3 Meter) zu finden waren. Hier erwärmt sich das Wasser im Frühjahr mit der Sonne am schnellsten. Suchte man dann noch die Buchten und Ecken, in die der Wind hinein blies, so hatte man die Idealbereiche für die Hechtangelei gefunden! Wie erwähnt, selten für viele Tage. Mit leicht drehendem Wind oder veränderten Temperaturen waren plötzlich andere Stellen „heiß“, wie wir wiederholt feststellen konnten. Hier war die Kommunikation im Team ein wichtiger Erfolgsfaktor, um schnell zum Fisch zu finden. Deshalb trafen wir uns auch jeden Abend zum Erfahrungsaustausch und konnten so unsere Erfahrungen bezüglich Hot-Spots und Top-Ködern austauschen. Da die Schären sehr unterschiedlich strukturiert sind, konnten wir auch sehr unterschiedliche Erfahrungen in einem übersichtlichen Revier machen. Fanden wir die Fische im klassischen Schärengebiet vor allem in Wassertiefen von 0,8 (!!!) bis 3,5 Metern, so konnten wir die kapitalen Räuber der „Old Bay“ eher auf 2-6 Metern Wassertiefe überlisten. Die Old Bay ist eine riesige Bucht mit 20 Kilometern Länge, die quasi Seecharakter hat. Viele Buchten, Inseln aber auch extrem steil abfallende Ufer machen die Hechtangelei dort zur Herausforderung. Unsere Fangzahlen in der Old Bay lagen in der Regel um 30-50 % unter denen der Schärengebiete selbst. Wir waren dennoch oft und gern in dieser Bucht, weil die Zahl der gefangenen kapitalen Hechte dort immer die größte ist! Auch hier war jedoch das Lokalisierungsprinzip gleich: Zusammenhängende Flachwassergebiete, Ufervorsprünge und „Warmwasserecken“ durch Oberflächenströmung, die am Ufer in die Tiefe gedrückt wird (auflandiger Wind!), waren die Erfolgsfaktoren.

2. Die Köder Hatte man erfolgsträchtige Bereiche gefunden, so waren die Fische noch lange nicht gefangen, denn auch die Köderwahl war extrem Fang – entscheidend! Im Laufe der Jahre kristallisierten sich jedoch auffällige Wiederholungen heraus. Ich fahre deshalb so gern nach Västervik, weil man dort durch die große Zahl an Hechten innerhalb kürzester Zeit lernt, mit großer Sicherheit erfolgreiche Köder auszutesten. Es war super - spannend zu beobachten, wie schnell die Favoriten der Hechte auch im Tagesverlauf wechselten! Neben dem Stand der Sonne (einfallendes Tageslicht ins Wasser wird durch den Winkel des Lichts maßgeblich bestimmt – Stichwort Lichtbrechung und Lichtreflexion an der Oberfläche!) spielte auch die örtliche Wassertrübung eine sehr wesentliche Rolle! Zahllose Angler fragen uns jedes Jahr, welche Hechtköder denn für eine solche Reise die besten sind. Zugegeben, die Antwort ist nicht einfach, denn es kommen extrem viele Fangfaktoren und damit Köder in Frage.

2.1 Die Köderfarbe: Die Fängigkeit der Köderfarben wurde auch maßgeblich vom Lichteinfall ins Wasser bestimmt! Wie beschrieben ist der Sonnenstand über dem Horizont und die Wassertrübung extrem wichtig! Im Tagesverlauf erhielten die Farben wie folgt Bedeutung in Abhängigkeit vom Licht: Der Tag begann immer mit großen Fangvorteilen für Fluo-Farben wie chartreuse, „Firetiger“ etc. Sobald die Sonne ins Wasser schien, waren metallic-Effekte wie z.B. Chrom-Blau äußerst fängig. Sehr klares Wasser und viel Sonnenlicht machten dunkelblaue und lila-farbige Köder zu unseren Favoriten. In einer Bucht (der „Old Bay“) war das Wasser leicht angetrübt. Dort standen die Fische auch zeitweise tiefer. Köder in „Shimano-Farbe“, Firetiger und Weiss blieben auch am Tage recht gute Erfolgsfarben, obwohl Metallic-Blau zeitweise nicht zu schlagen war! Sobald das Sonnenlicht jedoch schräg ins Wasser fiel, nahm die Fängigkeit von „Metallic“ sehr stark ab und direkt umgekehrt proportional nahm die Attraktivität von Fluo-gelb und Chartreuse zum Abend wieder zu! Achtung!!! Obwohl die Sonne für uns noch recht hell erschien (17-18 Uhr), war dieser Effekt bereits deutlich erkennbar! Wer nicht stetig über die Köderfarben in Abhängigkeit vom Licht nachdachte, blieb weniger erfolgreich!

2.2 Die Köderreize: Unsere Fänge wurden durch verschiedene Köderreize erzielt. Früh morgens waren die Hechte meist sehr faul und nur mit langsamster Ködergeschwindigkeit zu überlisten. Da sie auch offensichtlich nicht sehr hungrig waren, waren kleinere Köder im Vorteil. Super-langsam präsentierte Zalt-Wobbler und leicht gezupfte Gummifische brachten regelmäßig die ersten Fische an den Haken. Kam der erste Wind auf, begann für die Hechte das große Fressen. Die Zahl der Anbisse nahm meistens deutlich zu und wir konnten regelmäßig deutliche „Hot-Spots“ entdecken, in denen sich die Fische versammelten. Fast immer waren es „windige“ Bereiche, in denen die Fische zur Hochform aufliefen und wir teilweise die Räuber regelrecht „stippten“. 15 Würfe mit 13-15 Fischen haben wir mindestens 2 mal erlebt! 5 Würfe und 5 Fische gab es sehr oft!!! Zwar waren wie gewohnt die ersten Würfe die wichtigsten, aber manchmal kamen die Bisse auch erst später, weil die Präsentation und die Köderwahl dann erst stimmten. Das Gefühl, „hier ist nichts“ war oft trügerisch! Waren die Räuber nicht richtig unterwegs, so boten klackernde und rasselnde Köder wie der Zalt, Bomber und Jerkfish je nach Wassertiefe die besten Fangaussichten. Fische die tief am Grund standen (2-6 Meter tief), verhafteten wir dann am besten mit Gummiködern. Auch hier kam es sehr auf die Tagesform an, denn mal war eine kräftige Druckwelle gefragt, einen anderen Moment wieder ein super-langsamer Köder, der am leichten Bleikopf langsamst zum Grund taumelte. Dann waren die super-soften Slottie S und Frogger an der Reihe. Hatten wir wiederholt Fehlbisse, wurde der Köder ausgewechselt und wir boten neue Reize an. Einige Beispiele: Jörg hatte einen Hammerbiss auf Wobbler. Offensichtlich ein sehr großer Hecht. Der Wechsel auf Gummiaal brachte ihn ins Boot: Ein 18 Pfünder hatte den silbernen Aal volley inhaliert! Überhaupt war der Gummiaal wieder einer der großen Gewinner auf unserer Reise, da er durch seine weit ausladenden links-rechts-Bewegungen sehr viel Aufmerksamkeit erzeugte. Erstaunlich war, dass er meist erst ab 9 Uhr bis ca. 17 Uhr fing. In den Dämmerungsphasen lief er wohl zu flach für Hechte, die tiefer standen. Im Schnitt fingen wir auf die Aale auch größere Hechte! An einer Stelle, an der wir die Hechte deutlich auf dem Echolot am Grund erkannten, biss auf unsere Gummiköder zunächst nichts. Ich wechselte auf meinen „langsamst-Köder“ ZAM und zupfte ihn wirklich nur im Zentimeter-Takt. 5 wirklich schöne Hechte (alle über 80 cm bis über 90 cm) „flogen“ auf diesen zuckenden Köder! ZALT und ZAM waren überhaupt die überragenden Reizköder, da sie extrem vielfältig eingesetzt werden konnten. Hier konnten wir tief wie flach fischen und auch die Geschwindigkeit sehr stark variieren. Ein steter Wechsel war wichtig, denn mal war der ZAM mit einer minimalen Zupfpräsentation der Top-Fänger, einen Moment später der ZALT mit einer stark geschlagenen Präsentation. Allerdings war auch der ZALT meist langsamst gezupft besonders fängig.

2.3 Die Angeltiefe Mit der Angeltiefe hatten wir oft unsere Schwierigkeiten, da die Fische wirklich in vielen Bereichen zu finden waren. Morgens standen sie meist etwas tiefer – je nach Stelle auf ca. 2-6 Metern. Je windiger es wurde und je mehr sich das Flachwasser aufwärmte, desto erfolgreicher fischten wir auch sehr flache Bereiche ab. Das wichtigste Suchkriterium war die Wassertemperatur. Buchten und Flachwasserbereiche mit deutlich höherer Temperatur hatten immer einige Fische, die teilweise bis 80 cm flach standen. Es ist für uns immer wieder erstaunlich, wie viele Fische aus einem Bereich gefangen werden können, von dem man bei bloßem Ansehen vermutet, „alles“ sehen zu können. Hechte sind wirklich super-gut getarnt und eine extrem vorsichtige Annäherung an viel - versprechende Angelbereiche ist dringend anzuraten! Auch interessant war die Feststellung, dass die Räuber auch am Tage häufig im Freiwasser einige Meter über oder vor einer abfallenden Kante zu finden und zu fangen waren. Auch hier waren es oft die kapitalen Exemplare, die sich dieses Sonnenbad erlaubten. Deshalb sollte man auch immer einige Würfe über die tieferen Bereiche in der Nähe interessanter Angelstellen machen, um diese „Ausflügler“ auch an den Haken zu locken!

2.4 Unsere Ködervorschläge für Eure nächste Angeltour im Frühjahr. Noch frisch in der Erinnerung haben wir unsere Top-Favoriten zu Papier gebracht und möchten diese hier als beispielhaftes Sortiment vorstellen:

1. Gummiaal silber Gummiaale gehören seit dem extrem erfolgreichen Frühjahr 2004 als absolutes Muss in unsere Köderkiste. Der Aal wird mit einer etwas längeren Rute (2,40 bis 2,70 Meter) ausgeworfen und kurz, aber kräftig angezogen, so dass er sich ruckartig in eine Richtung zur Seite bewegt. An etwas lockerer Schnur gleitet er über eine weite Bahn (30-70 cm), bevor er seine Energie verloren hat und wieder langsamer wird. In dem Moment, wo er beginnt, in die Tiefe abzukippen, erfolgt der nächste kräftige Ruck mit der Rute, die für diese Präsentation nach unten auf die Wasseroberfläche gehalten wird! Mit etwas Übung erzeugt man so einen aufreizenden Zickzack-Lauf, der für Hechte unwiderstehlich ist. Experimentieren Sie ruhig auch einmal mit bewusst verzögerten Schlägen oder schnellerer Ruckfolge. Je nach Tagesform der Hechte kann auch eine lebhaftere Präsentation des Köders Wunder wirken! Den silbernen Aal haben wir ganztägig bei allen Wetterbedingungen erfolgreich eingesetzt. In der Regel waren die frühen Morgen- und Abendstunden aber nicht ganz so erfolgreich für diesen Köder.

2. Gummiaal lila Der lila-farbige Gummiaal war eine echte Waffe bei besonders klarem Wasser und heftiger Sonneneinstrahlung. Auch bei windstille und sehr trägem Beißverhalten konnten wir damit Hechte doch noch immer wieder aus der Reserve locken. Die Präsentation erfolgt wie beim silbernen Aal.

3. Zalt: Fluo-gelb, orange – schwarz Der Zalt ist aus unserer Köderkiste einfach nicht mehr wegzudenken! Er kann extrem vielfältig und auch relativ leicht erfolgreich präsentiert werden. Hinzu kommt ein extrem gutes Wurfverhalten. Schon früh morgens waren wir mit dem Zalt in 14 cm erfolgreich. Weite Würfe über 2-4 Meter tiefem Wasser ließen uns auch scheue Hechte mühelos erreichen. Nach einer kurzen Pause nach dem Einwurf wird der Köder mit 3-5 kräftigen Rucken auf Tiefe und in Bewegung gebracht. Anschließend geht´s meist im Zeitlupentempo weiter. Minimale rucke (5-20 cm) und 1-2 Sekunden Pause dazwischen machen auch müde Hechte wahnsinnig. Diese langsame Präsentation ist zwar recht schwierig durchzuhalten, aber erfolgreich! Wer sich dazu zwingen kann, wird extrem erfolgreich sein! Manchmal lohnt es sich, auch kräftig zu jerken. Insbesondere am Tage, wenn die Fische aktiver sind, können auch kräftige Rutenschläge von 20-40 cm sehr erfolgreich sein. Wichtig ist aber auch dann eine ordentliche Pause zwischen den Schlägen. Hechte brauchen Zeit, um zu „zielen“. Immer wieder ist es uns passiert, dass wir Hechte sahen, denen wir versehentlich den Köder vor der Nase weggezogen haben. Mit unseren Zalts befischten wir zeitweise auch sehr flaches Wasser. Um nicht sofort Dreck vom Grund einzusammeln, „jiggten“ wir den Köder wie einen Gummifisch mit senkrecht erhobener Angelrute. Die Zupfwege und Pausen waren die gleichen, lediglich die Rutenhaltung wurde nach oben gelegt, um die Lauftiefe zu verringern! Die Fluo-gelben Zalts waren besonders früh morgens und spät abends und bei „Schmuddelwetter“ sehr erfolgreich.

4. Zalt Shimano-Farbe Zalt in Shimano-Farbe nennen wir unseren absoluten Favoriten. Es ist bei Zalt die Farbe 04, die sich zu einem echten Allrounder entwickelt hat. Auch morgens schon gut, fängt diese Farbe bei „mittlerem Licht“ optimal. Leichte Wolken, schräg stehende Sonne oder leicht getrübtes Wasser sind optimal für diesen Zalt. Beißen die Hechte sehr gut, ist die Farbe fast egal und dieser Zalt ganztägig gut einzusetzen!

5. Zalt metallic-blau Metallic-blau ist gerade bei starker Sonneneinstrahlung oft nicht zu schlagen gewesen. Mit viel Lichteinfall ins Wasser scheinen die Lichtreflexe die Räuber auch aus größerer Tiefe und Entfernung anzulocken. Es war sehr offensichtlich, dass dieser Köder bei viel Licht deutlich erfolgreicher als andere war. Diesen Effekt haben wir besonders im leicht angetrübten Wasser, aber auch im absoluten Klarwasser feststellen können!

6. Zam Blau-Silber Der Zam war unser „langsamster“ Köder überhaupt. Die Rutenspitze mit 1-3 Zentimeter Rucken bewegt und langsamer Schnuraufwicklung durch die Rolle ging der Köder in einem unspektakulären aber super-erfolgreichen Mini-Zickzack-Kurs durchs Wasser. Der ZAM brachte nicht nur sehr viele Hechte, sondern auch mehrere Meterhechte an den Haken. Darunter befand sich auch mein 1,08 Meter-Hecht mit 11 Kilo. Wann der ZAM und wann der ZALT besser waren, musste immer wieder ausgetestet werden. Die grundverschiedenen Bewegungen wurden immer wieder einseitig bevorzugt. Mal Zalt, mal Zam...

7. Bomber Jointed Firetiger Dieser kleine 2-Teiler ist eine echte Waffe in den Schären und im Flachwasser. Stehen die Hechte in Wassertiefen von 1-2,5 Metern, so kann man mit einer sehr guten Fangquote bei diesem Köder rechnen. Der Köder kann einfach ausgeworfen und eingekurbelt werden. Besser ist es jedoch, den Köder in kurzen schnellen Zügen (30-50 cm) und abrupten Stopps (1-2 Sekunden) einzuholen. In den „Pausen“ erfolgen meist die sehr aggressiven Bisse!

8. Jerk-Bait „Jerkfish“ hell für aufleuchtende Flanken Schon im letzten Jahr bei unseren ersten Test erbeuteten wir die ersten Hechte auf den Jerkfish. Durch Anders Forsberg ermuntert, den Köder intensiver zu testen, fischten wir ihn dieses Jahr mehr. Furiose Attacken auch direkt am Boot konnten wir live miterleben. Der Jerkfish läuft wunderbar und lässt sich als Jerkbait auch an einer „normalen“ Spinnrute wunderbar fischen. Entweder kurze Beschleunigungen direkt über die Rolle (kurze, knackige Kurbeldrehung), oder über ein kurzes Zupfen mit nach unten gesenkter Rute. Die „Taktfrequenz“ muss man austesten, denn die Hechte änderten fast stündlich ihre Vorlieben...

9. Blinker „silber-blauer Rücken“ Zugegeben, der Blinker gehört eigentlich nicht zu meinen Favoriten. Trotzdem ist er ein absoluter Top-Köder und so „schön einfach“ zu fischen. Ein Freund zeigte mir vor einigen Jahren, dass der Blinker sehr erfolgreich sein kann. Er fing 18 Hechte in den Schären, während ich mit Gummifisch und Co. auf 8 „hängen blieb“... Eine leicht wellenförmige Rutenbewegung mit kurzen Beschleunigungen und Spinnstopps macht den Köder sehr erfolgreich! In den schwedischen Schären kommt eine zusätzliche Chance hinzu: Auch die Meerforellen mögen diese Köder zum Fressen gern!

10. Frogger 16 cm, grünglitter-chartreuse mit Haken Größe 6/0, 10 Gramm, Bleikopf Banane Der Frogger wird von vielen Anglern inzwischen „geliebt“ und in den Himmel gehoben. Sein Doppelschwanz fängt schon bei super-leichten Bleiköpfen aufreizend an zu spielen. „Schwierige Hechte am Grund“ sind Froggers Spezialität! Kurzes Anzupfen und langsamstes Absinken bis zum Bodengrund lassen diesen Köder so erfolgreich werden. Viele Hechte inhalieren den Köder regelrecht und mit Schmunzeln konnten wir öfter beobachten, wie Angler abends ihre „Heiligtümer“ über der Kerzenflamme wieder zusammen schweißten...

11. Bullfrog 10 cm, perl-silber mit Haken Größe 6/0, 14 Gramm, Bleikopf rund Der Bullfrog ist speziell für den Hecht konstruiert. Etwas stärkerer Kunststoff als beim Frogger erzeugt auch mehr Druckwelle. Etwas kräftigere Rucker mit der Angelrute lassen den Frogger im flachen wie auch tieferen Wasser erfolgreich sein. Sollten die Hechte öfter auf den „Kopf“ beißen, hilft ein Stück Rödeldraht zum Fixieren.

12. Slottie 15 cm weißmit Haken Größe 7/0, 14 Gramm, Bleikopf rund Der gute alte Slottie hat auch jetzt wieder seine Dienste getan. Er ist ausgesprochen lauffreudig durch die seitlichen Kerben und erzeugt eine ordentliche Druckwelle. Dadurch ist er besonders in größeren Wassertiefen unersetzlich. Weiss haben wir als universelle Farbe ausgewählt, um morgens, mittags und abends Slottie-Chancen auf Hecht zu haben!

13. Riesentwister grün/weissmit Haken Größe 7/0, 14 Gramm, Bleikopf rund Wir nennen ihn auch großen Gummiwurm und er ist schon über sehr viele Jahre einer unserer Topköder auf Hecht. Tiefer am Grund stehende Hechte können ihm nicht widerstehen. Besonders dann, wenn Kraut und Algen dem Lauf anderer Köder Probleme bereiten, spielt der Gummiwurm seine überragenden Vorzüge aus. Er bewegt sich auch noch attraktiv, wenn andere Köder bereits durch Dreck am Haken „still gelegt“ sind. Grün/weiss ist besonders am Tage sehr erfolgreich...

14. Riesentwister chartreuse-glitter.... Haken Größe 7/0, 10 Gramm, Bleikopf Banane Dieser Wurm ist unschlagbar in oben beschriebener Angelsituation morgens und abends, bei Regenwetter und im trüberen Wasser.

15. Shad „Ijsselstar“mit Haken Größe 7/0, 14 Gramm, Bleikopf rund Diesen Shad haben wir Ijsselstar getauft, weil wir zuerst in dem Fluss Ijssel mit ihm sehr erfolgreich waren. Er zeichnet sich durch gute Beweglichkeit und extrem auffällige Farbgebung aus. Auch dieser Gummiköder funktioniert bodennah und stufenförmig präsentiert am besten. Nach dem Auswurf sinkt der Köder zunächst bis zum Bodengrund ab. Erschlafft die Schnur durch das Aufticken des Gufis, wird dieser kurz und ruckartig angezogen, bevor man ihn wieder an gestraffter Schnur absinken lässt. Wichtig ist, dass die Schnur auch dann gestrafft bleibt, während man die Rute zurück führt! Schlaffe Schnur in der Sinkphase lässt die Attraktivität extrem reduzieren! Die auffällige Chartreuse-Färbung lässt diesen Köder zu einem „Star“ bei schlechtem Licht im Wasser werden (Trübung, Dämmerung und große Wassertiefen!)

16. Shad „Tinte blau“mit Haken Größe 7/0, 10 Gramm, Bleikopf rund „Tinte-blau“ ist das Pendant zum Ijsselstar, wenn die Sonne so richtig ins sehr klare Wasser knallt. Schon oft hat dieser Köder in solchen Situationen Angler zur Verzweiflung gebracht, die ihn nicht in der Kiste hatten, während Kollegen mit ihm einen Hecht nach dem anderen abräumten...

17. „Slottie S“ Maränemit Haken Größe 7/0, 10 Gramm, Bleikopf rund Die „Maräne“ hat unseren bisher größten Västervikhecht hervorgezaubert. Auch an sehr leichtem Bleikopf spielt dieser Slotti S super-agil in der Absinkphase. Steht ein kapitaler Hecht in der Nähe, so wird der Slottie häufig schon dann „volley inhaliert“. So ist es Jörg auch im letzten Jahr ergangen, als er seinen 1,15 langen und 25 Pfund schweren Superhecht fing... Die Maräne ist vor allem für stärkeren Lichteinfall ins Wasser zu empfehlen. Seine extrem natürliche, Herings-ähnliche Farbgebung macht es Hechten schwer, sie von richtiger Beute zu unterscheiden!

18. „Slottie S“ Flußkönigmit Haken Größe 7/0, 7 Gramm, Bleikopf rund Der Slottie S Flusskönig hat einen ähnlichen Einsatzbereich wie der Ijseelstar. Allerdings ist der Slotti S noch weicher und mit weniger Blei zu fischen. Damit wird die Präsentation noch langsamer und es kann auch absolutes Flachwasser mit diesem Köder abgefischt werden. Die auffällige Chartreuse-Färbung lässt diesen Köder besonders erfolgreich bei schlechtem Licht im Wasser werden (Trübung, Dämmerung und große Wassertiefen!)

19. Gufi: „Hässliches Entlein“, 15 cm mit Haken Größe 7/0, 17 Gramm, Bleikopf „Erie“ Auf diesen Köder fing ich wiederholt viele und auch einige meiner besonders kapitalen Hechte (bis 25 Pfund in Schweden). Er sieht einfach nur „hässlich“ aus und wirkt in der Kiste unscheinbar. Allerdings scheinen die Bewegung und Farbgebung den Hechten besonders gut zu gefallen. Insbesondere im klaren Wasser und 1-2 Stunden nach Sonnenaufgang bis ca. 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang ist dieser Köder in Wassertiefen von 3-8 Metern zu empfehlen.

20. „Hechtsnack“, kleiner Gufi 14 cm, laminiert in feuergelb-chartreuse mit Haken Größe 6/0, 10 Gramm, Bleikopf rund. Von diesem Köder musste Jörg Dieckow mich erst überzeugen. Tatsächlich sind etwas kleinere Köder häufig auch für kapitale Fische eine sehr gute Wahl. Langsamst gezupft am Bodengrund „zauberte“ Jörg immer wieder Hechte dort aus dem Wasser, wo wir schon keinen mehr vermuteten. Wenn die Hechte satt und faul am Grund liegen, lassen sie sich wohl immer noch von einem solchen „Snack“ verführen...