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Jerkbaits - der alte Weg für neue Raubfische! Print E-mail
Written by Piotr Piskorski   
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Ich glaube, alle Spinnfischerfreaks haben den neuen Trend bemerkt: Natürlich denke ich an die neue Mode "Jerkbaits und das passende Wurfgerät" dazu. Mag es hier auch noch neu und modern erscheinen: Es ist eine alte Technik, die vor nicht ganz so langer Zeit über den große Teich nach Europa importiert wurde und schon lange als erwiesen sehr erfolgreiche Methode für Riesenräuber im Süßwasser gilt...

Diese neuen Köder...
sind in Amerika schon seit Jahrzehnten bekannt und sind nur in Europa erst in den späten 90er Jahren bekannt geworden. Der erste, der sie in Europa erkannt und 1995 ausführlich vorgestellt hat,  ist kein geringerer als einer der bekanntesten Raubfischangler Europas: Bertus Rozemeijer.


Bertus Rozemeijer - Vater der europäischen Jerkbait-Angelei

Schon kurze Zeit später erschienen die ersten Bilder mit riesigen Hechten und Zandern, die auf amerikanische Jerkbaits gefangen wurden. Diese Angler hatten zunächst Diver wie den amerikanischen Suick und Glider wie den Reef Hawg oder Bobby Bait in der Kiste. Und das geschah nicht aus einer Art von anglerischer Überheblichkeit heraus! Trotz ihres ungewöhnlichen Designs, der einfachen Konstruktion und komisch anmutenden Farben, diese "Spielzeuge" fingen echt riesige Raubfische und das an Stellen, wo andere Köder nur mittelmäßige Räuber hervorzauberten!
Die Pioniere dieser neuen Angelei in Europa begannen ihre eigenen Angelgewässer neu zu entdecken! Es stellte sich heraus, dass diese "anderen Köder" auch an stark befischten Gewässern wahre Wunder bewirkten! Heute, trotz wiederholter guter Fangmeldungen überall, konnten Jerkbaits bis heute keine totale Popularität erlangen. Der Grund ist ziemlich einfach: Die meisten Köder waren einfach schlecht verfügbar und wurden nur von Insidern mit viel Suche gefunden. Die Preise mit Versandkosten waren/sind meistens recht hoch und überzeugten nur einige Fanatiker. Nur wenige Großhändler beschlossen, diesem Trend gerecht zu werden und boten Jerkbaits in ihrem Produktprogramm an. Erst seit 2000 auf der Fachhandelsmesse EFFTEX in Lyon präsentierte der Kunstköderhersteller SALMO aus Polen die ersten echten, europäischen Jerkbaits: Fatso 14 and Jack 18. Der Unterschied zwischen den gut-bekannten Amerikanern und den neuen Europäern war groß genug um gleich auf großes Interesse zu stoßen. In den folgenden Jahren gab es neue Modelle in der Jerkfamilie, zuerst der Warrior, später der Slider, was ein eindeutiger Top-Seller in Europa bis heute ist!

Frühzeitig zeigte sich, daß Jerkbaits zwar keine Euphorie am Markt, aber ein stetiges Wachstum für Spezialisten bedeuteten. Auch Mitbewerber auf dem Ködermarkt sprangen auf den angefahrenen Zug auf und vesuchten, vom Kuchen etwas abzubekommen...
In der Regel wurden dies mehr oder minder gute bzw. schlechte Kopien von bereits existierenden Erfolgsködern. Die Neuentwicklungen blieben aber nicht am Ködermarkt stehen, denn auch neue Ruten und Rollen wurden sinnvoll. Die Faszination für große, künstliche Köder machte bisher "unverkäufliche" Angelgeräte wie Multirollen und kurze, harte Ruten interessant!


Schnell stellte sich heraus, dass Jerkbaits nicht nur Hechte verführen...

Für die meisten Angler war es Neugierde, die sie ein erstes "Jerkset" kauften und in einem wilden Abenteuer landeten. Sowohl junge, als auch ältere Angler verfielen dieser neuen Leidenschaft mit Suchtpotential! Ich kenne viele Angler, die dieser Methode so verfallen sind,dass sie sämtliche anderen Spinnruten verbannt haben und "alles" mit dem neuen Tackle überlisten wollen. Und tatsächlich ist es gar nichts Neues! In den USA fischen ca. 90 % aller Angler nur kurze Ruten mit Multirolle sowohl für 200 Gramm als auch für 1 Gramm - Köder. Aber in Amerika ist es lange Tradition, wogegen in Europa, aus unkontrollierter Faszination heraus solche Entscheidungen häufig ohne praktischen Grund gefällt werden. So ist es z.B. ziemlich schlecht, diese Gerätschaften an einem mit Büschen bewachsenen Forellenbach ausprobieren zu wollen... Dennoch wollen einige Fanatiker auch hier alle Schwierigkeiten besiegen! In zunehmender Anzahl...

Man könnte sich fragen: "Wo kommt diese Faszination überhaupt her?" Warum fahren erwachsene Männer auf Spielzeuge wie Multirollen derartig ab, obwohl es viel einfacher ist, mit einer Stationärrolle klarzukommen, zumal die ganze Technik viel schwieriger und weniger angenehm wirkt?

Nur, wer es wirklich ausprobiert, wird eine ordentliche Antwort darauf finden! Beim Gebrauch dieses "anderen Wurf-Equipments" kann einen "Unglücklichen" in einen echten Enthusiasten verwandeln! Kurze, harte Ruten machen das Werfen von schweren Ködern deutlich einfacher. Jeder wird schnell bemerken, dass es auch mit einer Multirolle viele Vorteile bring. Köderkontrolle im Wurf und im Wasser ist plötzlich bestens möglich! Der Vorteil des Gerätes liegt darin, dass man ermüdungsfrei und problemlos über Stunden große und schwierige Wurfköder fischen kann. Das macht Mut für neue Angeltechniken und das ist das Erfolgsgeheimnis eigentlich: Nur, wer kreativ probiert, wird auf Dauer erfolgreich sein...
 Je mehr wir den Köder beherrschen und seine Eigenheiten "herauskitzeln" lernen, desto erfolgreicher werden wir mit Jerkbaits.