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Endlich den Meterhecht! - Seite 3 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uli Beyer   

 

Stufe 3: Ankern und abwerfen von Hotspots!

Platz gefunden: Jetzt wird geworfen...

Eigentlich ist die Fischerei mit dem Driftsack so effektiv und so spannend, dass man dabei bleiben könnte. Gäbe es nicht einen Nachteil: Auch mit dem Driftsack treibt man, obgleich langsam, über die Hot Spots hinweg; über Plätze also, die im fischreichen Gebiet noch einmal besonders vielversprechend sind. Hier sollte man länger verweilen, als es uns der Wind erlaubt, denn gerade die Großhechte beißen häufig nicht sofort, sondern „lassen sich bitten“. Manchmal muss man verschiedene Köder probieren und vielleicht auch die richtige Uhrzeit erwischen.

Das Echolot ist beim Suchen von Kanten + Fischen eine große Hilfe.

Behaltet Ihr das Echolot im Auge. Sind Großfische zu sehen? Ist die Struktur des Bodens besonders markant? Dann habt Ihr vielleicht einen Top-Platz entdeckt, an dem intensiveres Angeln lohnt.

Gute Uferpeilung ist wichtig als Orientierung auf dem Wasser!

Auf großen Gewässern ist es schwierig, sich zu orientieren. Deshalb blicke ich immer wieder zum Ufer, peile Punkte wie Bojen, Bäume, Stege oder Häuser an. Ich muss wissen, wo ich gerade treibe. Erst recht, wenn ich einen Biss hatte. Gerade auf großen Wasserflächen steht ein Räuber nämlich selten allein. Die Kunst besteht darin, diesen „heißen Punkt“ so exakt wie möglich wiederzufinden und öfter intensiv zu beangeln. Großhechte beißen nicht immer und man muss gute Spots manchmal öfter befischen, um zum Ziel zu gelangen!

GPS nutzen oder Boje über Bord

Echolot und GPS sind große Hilfen für die Orientierung

Wenn Ihr kein Risiko eingehen wollt, solltet Ihr den Platz sofort markieren. Das geht entweder mit einem vorhandenen GPS-Gerät oder mit einer Markierungsboje, wie sie amerikanische Schwarzbarsch-Profis verwenden. Diese H-förmigen Gebilde werden einfach ins Wasser geworfen, ein Blei wickelt die Schnur von der Boje, und sie verharrt weit sichtbar am Platz. Der Vorteil: Man kann gute Plätze auch großflächig erkennbar absuchen und vor allem auch die Wurfrichtung ändern. Sehr häufig werdet Ihr nämlich feststellen, dass die Hechte aus einer bestimmten Zugrichtung deutlich besser beißen, als aus einer anderen Richtung, obwohl Ihr den gleichen Platz beangelt. „Alte Damen“ sind da häufig besonders eigenwillig. Das liegt daran, dass die Räuber an z.B. Kanten oder Plateaus ihre Beute auch aus einer bestimmten Richtung erwarten!

Erfolgreiche Suche am MöhneseeEs wäre fatal, sofort nach einem Biss die Ankerkette hinunter rasseln zu lassen. Jeder halbwegs erfahrene Räuber würde das Weite suchen oder zumindest nicht mehr fressen.

Nein, ich drifte einfach weiter, bereite mich auf das Ankern vor und schleiche mich im großen Bogen wieder an. In gutem Wurfabstand lasse ich leise den Anker hinab und untersuche den gefundenen Platz. Wenn es Bisse gibt, kann man auch noch einmal die Richtungen/Perspektive ändern.

Werfen und wickeln

Stationär bin ich mit der Spinnrute am effektivsten und kann systematisch alles abfischen. Tut sich nichts, fange ich mir meine Boje wieder ein. Folgen weitere Bisse, merke ich mir die Stelle anhand von Peilpunkten am Ufer.

H-Bojen sind gute Markierungshilfen

Mit der Zeit lernt man, nicht bei jedem Buckel am Grund die Boje zu werfen. Man muss eine Nase dafür entwickeln, wo es sich lohnt. Wer 20 Mal umsonst geworfen und gewickelt hat, setzt seine Reizschwelle höher.

Nicht zu viel über gute Fangplätze reden! Der Profi genießt und schweigt...So lerne ich mit der Zeit ganz systematisch ein Gewässer und dessen markanteste Punkte kennen. Ihr werdet staunen, wie viele neue Stellen Ihr plötzlich in einem See findet, der schon seit Jahrzehnten befischt wird. Aber Achtung: Wenn Ihr zu oft dort steht und dann von der kapitalen Hechtoma berichtet, seid Ihr vielleicht nicht lange alleine dort…