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Vertikalangeln auf Zander - Seite 2 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Bertus Rozemeijer   

 

Die Köderwahl

bertus Favoritenfarbe ist MotoroilVerwirrend? Ich hoffe nicht! Verwirrend wird es jetzt aber vielleicht. Eine ordentliche Köderauswahl ist schwer zusammenzustellen. Gehen Sie einfach mal ins Internet und sehen Sie die Vielzahl der angebotenen Gummi- bzw. „Vertikal-Köder“.

Diese Angebote sind so gewaltig, weil die Angler kein Vertrauen zu sich selbst haben. Ich habe sicherlich genügend Köder und ich bin mit einer kleinen Auswahl sehr erfolgreich! Zunächst sollten wir über die Bleiköpfe sprechen. Wählen Sie nur so – genannte Erie- oder Footballjigs aus! Sie sind ideal in der Balance und erlauben eine bessere Präsentation als normal Rundköpfe. Wussten Sie, dass die speziell für die Eisangelei konzipiert wurden. Für unseren Einsatzzweck sind sie weniger geeignet. Unser ausgewählter Gummiköder sollte einen weichen Körper und ein schlankes Profil besitzen. Damit halten Sie besseren Grundkontakt. Ein kleiner Schaufelschwanz ist OK, aber ich bevorzuge einen schlanken, Bleistift- artigen „Pin“ am Ende. Diese Köder sollten dann auch nicht zu weich sein.

Nein, Mr. Bean war noch nicht bei mir!Manchmal sind Gummiköder nur unwesentlich fester als Wasser. Die sind natürlich schön beweglich, aber nach einem Fisch brauchen wir bereits einen neuen Köder. Mein Freund Stephen nennt sie deshalb auch „einmal-Willis“! Tatsächlich reichen sie öfter nicht für mehr.

Ein bisschen mehr Festigkeit ist deshalb von großem Vorteil, vor allem, wenn die Zander gut beißen und die Köder ziemlich aggressiv attackieren. Ich denke, die Problematik mit der Form können Sie jetzt auch etwas nachvollziehen. Bleibt noch die Frage nach der richtigen Farbe. Zander-Gewässer sind oft nicht sonderlich klar, etwas angetrübt oder sogar suppig. Viele Angler schwören in solchen Situationen auf Köder, die so hell wie nur eben möglich sind, aber das ist nicht so. Meine Köder sind häßlich und dunkel. Ich benutze eine Menge braun, meistens die sogenannte Farbe „Motoröl“, die etwas fluoreszierend ist und somit sehr gut auch in tieferem Wasser sichtbar ist. Grüntöne wie chartreuse funktionieren recht gut, aber ich fühle mich damit im Sommer wohler. Warmes Wasser und warme Farben scheinen häufig zusammen zu passen. Probieren Sie dann Gelbtöne und Orange auch aus! In kaltem Wasser bevorzuge ich kalte Farben wie silber und blau, weiß und pink, transparent mit silber-Flocken usw.

Die Präsentation

Gut präsentiert!Kommen wir zur Präsentation. Keine Angst, die ist gar nicht schwierig! Mit normalem Jiggen halten Sie die Rute sehr niedrig. Aus dem Handgelenk heraus machen Sie eine schnelle Bewegung aufwärts – 20 – 50 cm ungefähr. Halten Sie den Köder dort einige Sekunden, bevor Sie den Köder an straffer Schnur langsam wieder zum Boden sinken lassen. Auf Entfernung funktioniert das nicht, wenn je nach Entfernung zwischen Ihnen und dem Köder, dem Winkel in der Schnur und der Driftgeschwindigkeit nicht alles stimmt. Halten Sie die Rute in der Startposition (ca. 10 Uhr –Stellung). Wenn Sie den Grund spüren, heben Sie die Rute aus dem Handgelenk in einer schnellen Bewegung bis ca. in die 11-Uhr –Position. Halten Sie den Köder kurz oben und lassen ihn dann wieder langsam zum Grund hinab. Es kommt vor, dass Sie den Grund dann nicht gleich wieder spüren. Das kommt vor allem dann vor, wenn man noch Schnur nachläßt, obwohl der Köder ungespürt bereits auf dem Grund aufgekommen ist. Wenn Sie immer wieder den Grundkontakt verlieren, sollten Sie ein schwereres Gewicht montieren. Anstatt 20 Gramm können dann ruhig einmal 30 Gramm angehängt werden. Sie werden staunen, wie viel das ausmacht! Beim Driften ist man zeitweise gezwungen, hier und da etwas Schnur nachzugeben, um den Grundkontakt wieder herzustellen. Das kann an Tiefenänderungen liegen, einer erhöhten Driftgeschwindigkeit durch eine Windböe usw…

Wenn Sie viel Schnur ausgelassen haben, ist es besser, diese wieder einzuziehen und den Köder neu abzulassen. Das erhöht die Köderkontrolle und mit Sicherheit sind das keine gute Nachrichten für die wartenden Zander. Ich bin sicher, wenn Sie sich diese Tipps verinnerlichen, werden Sie ein neues, riesiges Betätigungsfeld in der Raubfischangelei gefunden haben.

Er hat Sie immer im Blick!Ich wünsche sehr viel Spaß beim Ausprobieren!