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Von spanischen Zandern und anderen Ungeheuern……..! - Page 2 Print E-mail
Written by Frank Hoffmeister   

 einzudecken.

Der erste Ich sagte noch zu Werner mit meiner großen Klappe bevor es aufs Wasser ging, wenn die Jungs Waller auf Gummi fangen, dann schaffe ich das auch. Ich setzte eine Kiste Bier als Wetteinsatz, wenn ich nicht bis zum Abend einen Waller an den Gummifisch kriegen würde. Meine Güte, der Tag kann ja sooooo lang werden, wenn überhaupt nichts beißt. Einige Spots und Kanten, die ich mit dem Echolot ausgemacht hatte, brachten nichts. Werner und ich waren mit unserer Motivation, die wir noch am Mittag hatten so ziemlich am Ende.

Wir haben uns den ganzen Nachmittag die Arme lahm geworfen, bis kurz vor der Dämmerung der ersehnte Einschlag durch meine Rute fuhr. „Waller“ rief ich nur und konzentrierte mich sofort nur noch auf den Drill und dachte an die Tipps, die Dori mir mit auf den Weg gab. Anker ziehen und Richtung Fisch fahren, damit man mit der Rute von oben den kompletten Druck auf den Fisch ausüben kann. Leichter gesagt als getan. Viele Minuten später zeigte sich der Fisch im knapp 3 m tiefen Wasser das erste Mal, und ich war erschrocken was da am Haken hing. Was für ein Ungeheuer! Das ist keiner von den ganz kleinen Exemplaren war mein erster Gedanke. Nach einiger Zeit spannenden Drills konnte ich den Fisch mit einer Hand fixieren, als aus dem Hintergrund eine Stimme erklang: „Den willst Du doch nicht ins Boot holen“! Ich weiß nicht mehr, was ich in diesem Moment gedacht habe, aber mir war klar, dass ich den größten bis jetzt von mir gefangenen Fisch in der linken Hand halte und ich ihn gerne einmal live in seiner ganzen Größe und Schönheit sehen wollte. Mit verzehrtem Gesicht gelang es mir den Fisch ins Boot zu befördern und da lag er dann vor mir. Das ist ja der Wahnsinn, dachte ich nur. Das Vermessen ergab 202 cm und nach ein paar Schnappschüssen ließen wir ihn zu zweit wieder in seine natürliche Umgebung zurück. Mein erster Waller! Ein 2 m Fisch! Ich konnte es kaum glauben, was für ein einschneidendes Erlebnis. Erst der große Hecht im Februar und jetzt das hier.

Überglücklich fuhr ich mit Werner Richtung Unterkunft zum Bootsanleger. Es war schon dunkel, als die anderen uns schon erwarteten. Sie waren natürlich neugierig, was uns der Nachmittag so gebracht hat. Meine Antwort war nur, „die Kiste Bier habe ich nicht verloren“.

Und so erzählte ich bei einem gepflegten Bier von meinem Erlebnis des Tages, welches ich nicht so schnell vergessen werde.

WallerrauschWallerrausch 2Spaßangeln
Ich war jetzt im Wallerrausch und wollte mich für die letzten Tage des Urlaubs nur noch den Bartelträgern verschreiben. Werner war der gleichen Meinung und wollte endlich seinen ersten spanischen Wels auf einen künstlichen Köder fangen. Also griffen Werner und ich die letzten Tage noch mal richtig an. Einige halbstarke Waller gingen mir noch in den folgenden Tagen an den Haken, nur bei Werner wollte so keiner richtig beißen. Trotz gleicher Köder und konsequenter Bemühung tat sich bei Ihm nichts. Mir taten nicht nur die Arme von der schweren Welsspinnrute weh, sondern auch Werner tat mir leid, der sich tagelang abkämpfte und nicht mal einen Kontakt bekam. Zwischendurch wechselte ich mal auf die leichtere Zanderrute. Es ist eine CTS, die ich mir einige Wochen zuvor hab bauen lassen. Was für eine Wohltat dieses Leichtgewicht von Rute dachte ich gerade, als ich genau in diesem Moment einen knallharten Biss auf einen 10 cm Slotti bekam, sofort rief ich „Walleralarm“ und der Eiertanz konnte wieder beginnen. Nach gefühlten 20 Min. konnte ich den Fisch das erste Mal sehen und ich traute meinen Augen nicht, der müsste größer als der erste 2 m Fisch sein, sagte Werner noch zu mir. Unsere Erwartungen bestätigten sich hinterher beim Vermessen des Fisches, stolze 216 cm hatte ich soeben mit einer Zanderrute bewältigt! Der absolute Wahnsinn, zwei Fische in einer Woche die größer als meine eigene Körperlänge ( 196 cm ) waren. Das hätte ich mir nie zu träumen gewagt.

2,16Juchu! Franks größter Wels...
Ein bis zwei Stunden vergingen, als Werner sich eine Pause gönnte um eine Zigarette zu rauchen. Ich sagte zu Werner: „Komm ich schnackel hier noch mal eben einen raus“! Als ob das nicht schon genug wäre, ich hatte es gerade ausgesprochen, da kriegte ich nach dem dritten Waller des Tages noch einen Fisch drauf. Dieser entpuppte sich kurz nach dem Anschlag als der von mir oben schon beschriebener D-Zug. So etwas habe ich noch nie in meiner anglerischen Laufbahn erlebt. Ein Fisch, der eine Spinnrute mit 300gr Wurfgewicht und eine dementsprechenden Schnur als Spielzeug aussehen ließ. Innerhalb von 20 Sec. zog dieser Fisch trotz sehr starkem Druck von mir fast die Spule leer. So schnell konnte man gar nicht den Anker liften und hinterher fahren. Einfach nur spektakulär! Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, was jetzt kommt. Leider ist dieser scheinbar sehr große Wels in ein Hindernis gezogen und riss mir ab.

Ob´s schmeckt?Da stand ich nun mit offenem Mund und war erstmal völlig sprachlos. Was mache ich nur falsch, fragte mich Werner, der immer noch keinen Biss zu verbuchen hatte und ich konnte ihm leider keine plausible Antwort darauf geben, denn er machte in meinen Augen alles richtig. Vielleicht war es einfach nur das Glück was ihm fehlte und mir wiederum zu flog, denn auch die Größe lässt sich nun mal nicht manipulieren. Glück und Misserfolg liegen beim Angeln ganz nah beisammen und das kann manchmal so grausam sein.

Christian und Julia versuchten den einen oder anderen Zander noch auf die Schuppen zu legen um ein paar schöne Erinnerungsbilder zu schießen. Und das wie man sieht, mit vollem Erfolg! Julia, die zuvor so gut wie keine Angelrute in der Hand hatte, schnitt mit einigen sehr schönen Zandern, die Sie zum Knutschen gern hatte, auf dieser Tour ab. Auch Christian fing so einige schöne Stachelritter, und zur Abwechslung auch noch einen sehr schönen Barsch!

toller Zander!92 cmVor der Staumauer läuft´s meistens gut!
Doch am letzten Tag schoss er noch den Vogel mit diesem bildschönen 92 cm Zander ab!

Unser Fazit: Ich denke, wir werden auf jeden Fall wieder kommen, auch wenn wir so einige Startschwierigkeiten hatten und zähe Tage gehören nun mal zu unserem Hobby dazu.

Hier fliegen einem die Fische auch nicht an den Haken und man sollte seine Erwartungen vor einer solchen Tour immer ein wenig zurück schrauben.

Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Tour mit schönen Fischen in einer teilweise traumhaften Kulisse.

Dank auch an das BGS Team, die sich stets bemüht haben, unseren Wünschen nach zukommen.

Ich für meine Person kann nur sagen: „Wer einmal einen Waller gedrillt hat, der kann nicht mehr los lassen“!!!

Frank Hoffmeister alias "Gummihecht"...