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Auf der Suche nach „El Broscho“ und den Zandermuttis - Seite 2 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Benny Leszinski   

 

67er Zetti...Zetti total!Flusskönig + Barschkönig gleich Flussbarsch
Hier hat Arne wieder die Nase vorn und kann die ersten Zettis und Flussbarsche zum Anbiss überreden. Immer wieder lassen wir uns von den flachen Uferkanten ins Tiefe treiben, während die Barsche meist sehr ufernah zu finden sind, halten sich die Zettis doch vermehrt an den tieferen Kanten auf. Der Wind hat nun deutlich aufgefrischt und ich korrigiere die Driften jetzt per Benziner um wenigstens noch ein vernünftiges Werfen für Arne möglich zu machen. Mit der anderen freien Hand fische ich vertikal, wieder mit dem braunen Big Hammer.

Zunächst denke ich an einen Hänger, als mein Gummi irgendwie unten „festgehalten“ wird, doch nach einem obligatorischem Anhieb (lieber einmal zuviel, als einmal zu wenig anschlagen). Bockt es da unten doch ganz beachtlich…

Aufgrund der Tiefe drille ich relativ behutsam um den Fisch nicht zu gefährden. Als sich der Fisch an der Oberfläche zeigt bin ich mir ziemlich sicher das der Fisch über 70cm haben muss… Prüfen konnten wir es allerdings nicht mehr, wenige Zentimeter vor meiner Hand schüttelt sich der Arsch doch noch los… So ein Mist… Da wir kein Echolot dabei haben und es sich schon arg tief angefühlt hat, lassen wir es hier auch gut sein und entscheiden uns wieder deutlich näher am Ufer zu fischen um keinen Fisch zu verangeln… Mit der einsetzenden Dämmerung fischen wir dann wieder druckvollere Köder wie z.B. die normalen Slottershads, da die weicheren Modelle jetzt doch deutlich weniger Kontakte bringen. Insgesamt kommen aber auch weniger Bisse, je näher es auf die Dunkelheit zugeht. Etwas seltsam, verläuft es doch zu Hause auf die Zettis doch oft genau gegenläufig. Diese Erfahrung haben wir aber auch schon an den vorigen Tagen machen können. Mit dem Gedanken daran, dass wir heute die letzte Gelegenheit haben werden noch mal in die Dunkelheit rein zu fischen, bleiben wir, trotz weniger Bisse, noch etwas länger auf dem Wasser. Man will ja schließlich nichts unversucht lassen…

Arne hat noch einmal Uli`s Geheimtipp montiert (reinweiß-grüner Rücken Slottershad) und schmeißt unentwegt in den nahenden Mondschein hinein. „Ruuuuuuummmmss!“ wird die trügerische Stille schlagartig unterbrochen und Arnes Baitjigger anständig durchgebogen. Schon ganz ordentlich was so ein 0,27er Fluo-Carbon aushält… Die Bremse knurrt… der Fisch zieht ein paar Meter, aber Arne gibt den Ton an. Wir sind nicht besonders Ufernah unterwegs und der Fisch macht auch keine Anstalten als das sich das ändern könnte. Nach einem souveränen etwa 4-minütigen Drill können wir den Fisch das erste Mal an der Oberfläche sehen, natürlich ein Wels! Mr. Siluro hat wieder zugeschlagen und kurz darauf kann ich das schleimige Vieh ins Boot hieven. Maßband dran… Arnes neuer Wels-PB… „Congratulations!“. Mit 97cm leider nur ganz knapp am Meter vorbei. Schließlich kann ich Ihn noch überreden den Wels mit „nackten“ Händen anzufassen um ein paar schöne Fotos zu machen, ehe der Schleimbeutel wieder schwimmen darf. „So, jetzt kann man Feierabend machen“ beschließen wir und fahren freudig gestimmt ins Camp zurück.

Grün - weißer Slottershad hat zugeschlagen!

Arne stemmt den Schleimbeutel!

Sonntag, Tag 6 – End of Days

Morgen früh geht es wieder nach Hause und so fahren wir heute Morgen noch einmal ins Büro vom Bavarian Guiding Service um alle organisatorischen Dinge abzuklären. Schließlich muss unser Tackle noch auf dem Postweg zurück… Normalerweise hat das Büro nur bis Mittags geöffnet, aber Markus macht es für uns möglich das wir unsere Kartons mit dem Tackle erst am Abend im Bella-Vista abgeben können und so noch bis zum frühen Abend die Möglichkeit haben fischen zu gehen. Ein hervorragender und nicht selbstverständlicher Service für den wir uns noch mal richtig fett bei euch bedanken wollen!

So sind wir heute etwas später auf dem Wasser, aber total happy, dass wir noch ein bisschen länger fischen können, als wir zunächst dachten.

Da es mit der ganz dicken Über-Milf bis hier hin noch nicht so ganz geklappt hat und wir noch reichlich Sprit im Tank haben, den es zu verfahren gilt. Setzen wir heute noch mal alles auf eine Karte und fahren mit unserem Leihboot weiter denn je. Über eine Stunde lang geht es mit Vollgas nur in eine Richtung, vorbei an unzähligen Bassbuchten und Ecken die wir bis dato auch noch nicht befischt haben, auf der Suche nach einer Ecke in der es vielleicht noch mal klappen könnte mit der erhofften Black Bass Milf. Gegen unsere Erwartung war hier noch etwas mehr los, als weiter unten… Immer war irgendwo in Sichtweite eins der vielen High-End-Bass-Boote mit Raketenantrieb zu sehen, die teilweise in Formel-1 ähnlichen Outfits und Formel-1-ähnlichen Geschwindigkeiten übers Wasser flogen. (wahrscheinlich schon die ersten Pros, die für das kommende „Caspe-Bass“ Event trainieren welches in wenigen Wochen stattfindet).

Trotzdem finden wir hier Buchten in denen teils richtig große Schwarzbarschtrupps (teilweise bis zu 20 Fische pro Schwarm) unterwegs sind. „Warum waren wir nicht schon mal eher hier?!“ schauen uns Arne und ich fragend an… na ja, so was hat man eben auf fast jeder Angeltour die man macht… am letzten Tag findest du so einen Spot… so ist das… der berüchtigte letzte Tag eben.

Popper läuft super!Jetzt wird aber nicht mehr gejammert, sondern das Beste draus gemacht, noch sind wir ja da… So, da ist er also… der fette Bass-Trupp, teils ziemlich ordentliche Fische dabei mit 35cm aufwärts, vielleicht sogar auch nen 40er… Der Trupp ist stets in Bewegung und verharrt leider nicht straight an einem Punkt, was das Fischen etwas erschwert. Die Bucht ist überschaubar und so fixieren wir das Boot an einem zentralen Punkt, von welchem wir einerseits einen guten Überblick haben und andererseits die Bassos nicht so schnell vergrämen. Sofort präsentieren wir die fängigen Topwaterlures der letzten Tage und Arne kann recht zügig den ersten Bass landen, einer der kleinsten aus dem Schwarm, aber immer noch knapp 30cm lang. Bereits bei den nächsten Würfen haben die Schwarzbarsche Lunte gerochen und keiner interessiert sich mehr für die Oberflächenköder, stattdessen ziehen sie jetzt eine Etage tiefer ihre Bahnen. Das Wasser ist hier äußerst klar und wir können den Schwarm auf 2,5m immer noch gut ausmachen. Fix montiere ich einen Illex Squirrel DD 67 in Ayu und twitche ihn sehr hart, aber mit ultra langen Pausen am Schwarm vorbei. Ich sehe wie sich ein besserer Bass für den kleinen Twitchbait interessiert, aber schließlich ein kleinerer aus dem Schwarm hervor schießt und mit Highspeed voll einschlägt, ehe ich den Bait weg ziehen kann… „Damn… warum ausgerechnet du?!“ Der Trupp verzieht sich wieder, aber ein weiterer kleinerer Trupp kommt erneut in Wurfweite. Arne kann sich auch noch 2 Fische auf einen Illex Squirrel 76 in Ablette weg picken, ehe auch dieser Schwarm sich auflöst. In der einen Ecke der Bucht können wir ein paar verdächtige Äste erkennen die aus dem Wasser schauen, nachdem wir das Boot ein Stück näher dran bringen, erkenne ich wie zwei schöne Basses ganz nah am Gehölz unter einem Felsvorsprung stehen… „Ha, jetzt ist sie da, die Chance wo sich mein pitching-training auszahlen könnte…“ Ich ziehe mir schnell einen Trigger-X-Krebs auf den 4/0er Gamakatsu Offset-Haken und gleich mit dem ersten Versuch komme ich bis auf wenige Zentimeter heran an Unterstand – keine Reaktion bei den Schwarzbarschen. Der zweite Wurf geht voll in die Kapaten, ehe beim dritten Pitch-Versuch der Köder mustergültig mehrere Male über die Oberfläche schlittert und dann mit einer schönen Reflex-attacke von einem der beiden Basses entgegen genommen wird. Trotz japan Hook-Set-Karate-Anhieb gelingt es dem Bass den Krebs noch vorzeitig auszuspucken, das Schwein… Bis dahin sah es aus wie in einem der vielen Japan-Videos… nur in den Videos hing die Brosche dann auch immer…Naja… Einmal gelingt es mir noch das sich ein Black Bass für den gepitchten Krebs interessiert, aber eine richtige Attacke bekomme ich darauf leider nicht mehr. Arne hat in der Zwischenzeit noch einen Bass auf Popper vom Gehölz weg geholt, dann haben sich die Schwarzbarsche aber endgültig verstreut. Arnonelli montiert noch einmal einen Trigger-X-No-Action-Shad im perlmuttweiß am leichten Bleikopf, er vermutete die Fische etwas tiefer, ein kleiner Zander bleibt noch bei Ihm hängen. Die Basses sind aber weg.

Flussbarsch auf Rapala X-Rap!Ganz in der Nähe ist auch die Steilwand an der wir mit Stefan die Tage reichlich Barsche hatten, mal sehen ob das heute auch klappt… die Drift gerade erst begonnen… hagelt es bereits Barsche… Arne pflückt sich die ersten Exemplare auf einen X-Rap von Rapala weg… jeder Wurf ein Treffer, alles Fische um die 30cm. Auch mein Squad Minnow 95, in Bone, verfehlt sein Ziel nicht und wird vehement attackiert. Ich versuche es anschließend mit einem größeren Mag Squad 115 um vielleicht noch einen größeren Flussbarsch ans Band zu bekommen, damit wird es allerdings nichts. Auch Gummis funktionieren: goldene Twister und Sandras bringen ebenfalls Barsche nach oben, wobei die Wobbler noch einiges effektiver sind. Innerhalb von 30min können wir sicherlich 25 Barsche landen, dann ebbt es plötzlich drastisch ab. Wir treiben etwas weiter und Arne wühlt in seiner Kiste nach einem fängigen Köder…

Auch immer wieder schöne Schwarzbarsche - hier auf Wally D.Ich mache mich über seine kleine Ansammlung an Cotton Cordell-Wobblern lustig, zu denen ich überhaupt keinen Draht habe und drücke Ihm ein paar Sprüche diesbezüglich… Das findet der Arne gar nicht lustig und montiert sofort einen seiner kleinen Schätzchen (auf die er bis dato nie einen Fisch fing). Und natürlich kam es so, wie es kommen musste… die Barsche drehten durch und er fing prompt ein paar schöne Gestreifte damit und stichelte kräftig zurück. Der Höhepunkt kommt aber noch… an der sonst sehr monotonen Steilwand kommt nach ca. hundert Metern eine ganz winzige Wölbung. Arne wirft seinen Cotton Cordell kurz vor die Steine und noch ehe er beginnt den Köder einzukurbeln, kommt ein richtig ordentlicher Black Bass hoch und schlürft sich diesen hässlichen Wobbler (im „deadsticking-Modus“) doch tatsächlich rein, „unbelievable!“. Der Basso macht ordentlich Druck auf die kurze Distanz und springt zweimal hoch aus dem Wasser und schüttelt sich kräftig um das blöde Ding doch noch loszuwerden. Wir sind uns sicher… das ist Arnes Größter… nach einem harten Drill kann er den Moppel per Bass Grip landen. Ein richtig korpulenter Fisch und mit 34cm Arnes PB auf dieser Tour.