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Der magische Moment! - 2 Print E-mail
Written by Uli Beyer   

Welche Momente im See

Auch in vielen Seen gibt es Momente, wo die Euphorie der Räuber groß und deren Vorsicht stark reduziert ist. In der aktiven Fressphase nach der Laichzeit stehen die Räuber direkt vor unseren Füssen und beißen auch dort.

Später im Jahr, wenn die Temperaturen ansteigen, ist es eine echte Notsituation, die die Räuber häufig in „Reichweite“ bringt. Gerade extrem-kapitale Hechte orientieren sich gern in tiefere Regionen des Gewässers, wenn auch der Futterfisch dorthin abwandert. Mit einsetzender Sauerstoffzehrung bei Hitze müssen die Räuber jedoch wieder zurück zur Oberfläche. So kommt es, dass bei uns im Möhnesee häufig im Hochsommer nach längerer Hitzeperiode zunächst viele kleine Hechte und später auch oft sehr kapitale Hechte überlistet werden.

In Renken-/Maränenenseen können wir auch im Herbst/Winter den Räubern noch einmal erfolgreich auf die Schuppen rücken. Maränen laichen meist im November bis Dezember und kommen dann in riesigen Schwärmen auf weit ausladende Landzungen des Gewässers zum Laichen. Eine Fressorgie der Hechte (und anderer Räuber ) ohnegleichen findet statt und wir dürfen diesen Moment keinesfalls verpassen! Ich erinnere mich noch sehr gut an die Woche, in der es extrem auf und ab ging. Auf 4 Angeltage in einer Woche fing ich 2 Tage nichts, aber den anderen beiden Tagen auch mehrere Hechte, von denen einer 1,35 Meter und ein zweiter 1,22 Meter maß. Damals wusste ich das plötzlich gute Beissen noch nicht zu interpretieren. Jetzt warte ich gespannt auf diesen magischen Moment...

Kapitaler Hecht aus dem MöhneseeNoch ein kapitaler Hecht aus dem Möhnesee

Wie erkenne ich solche Momente?

Kapitaler Zander aus der NeumondphaseHäufig ist es nicht leicht, diese „verrückten Momente“ sofort zu erklären. In der Regel sind sie jedoch biologisch bedingt. Auch die Bio-Uhr unter Wasser dreht sich im Kreis und lässt sich ermitteln. Mit einem Thermometer sind wir immer gut informiert, denn meist wiederholt sich ein Schauspiel im Folgejahr bei gleicher Wassertemperatur wieder. Achten Sie darauf, dass Sie die Wasserschichtung berücksichtigen und auch in der Tiefe messen. Bootsangler können natürlich auch anhand des Echolotbildes erkennen, wie sich die Fische unter Wasser verhalten. Auch diese Bilder wiederholen sich auffällig. Bitte lachen Sie mich nicht aus, aber achten Sie auch auf die Mondphase (zu- oder abnehmend: Neu, Halb- oder Vollmond), um den wirklich gleichen Moment im folgenden Jahr wieder zu treffen. Die Biouhr der Fische ist gezeitengesteuert, auch im Süsswasser! Dazu habe ich einen extra-Bericht geschrieben! Den findet Ihr hier. Wer diesbezüglich seine Fänge analysiert und schriftlich festhält, wird häufig schon vor dem Ereignis „magische Momente“ ansagen können.